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An Friedrich Theodor von Müller

Ew. Hochwohlgeb.

geneigte Sendung erfreut mich höchlichst als Zeichen Ihrer Andenckens und Wohlwollens. Übrigens beschäftigen mich seit mehreren Tagen: schlechte Finanzen, Notablen auf Notablen, General Staaten, National Convent, National Garden und das volle Drunter- und Drüber von Jakobinern, Feuillans, die rechte und lincke Seite, Mord und Todschlag, nebst höflichem Ersuchen an's Volck: es möge sich doch auf andre Weise amüsiren. ppp. Hieraus sehen Sie, mein Theuerster, daß ich mich nicht verwundern darf wenns in der Welt wunderlich und geschwind geht. Wenige Monate waren hinreichend erst genannte Geburten, mit tausend vor- und nach Geschwistern hervorzubringen.

Leben Sie wohl, gedencken mein. Grüßen Sie alle schönen Tugenden und Vorzüge

von dem Alten

[Jena] d. 25. März 1818.

auf dem Tannehorst. [100]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Friedrich Theodor von Müller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7FF3-8