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An Friedrich Theodor Kräuter

Es wird mir sehr angenehm seyn, mein guter Kräuter, auch Sie bald wieder zu sehen, besonders da ich in unsern weimarischen Geschäften alles so hübsch und gut zu finden hoffe wie ich es in Jena angetroffen.

Nach Eger haben wegen des Paquets geschrieben; ich zweifle nicht daß Herr Grüner dasselbe eröffnen, das Buch behalten und die Briefe zurück senden werde.

Das Übersendete ist nach dem Verzeichniß alles glücklich angekommen; hiebey folgt nun abermals eine lange Liste von Dingen, die ich herüber wünschte; es braucht nicht alles auf einmal gesendet zu werden. Nehmen und packen Sie ein, was sich zunächst vorfindet.

Und nun will ich mit den besten Wünschen für dießmal geschlossen haben.

Jena den 17. September 1821.

G.

Stadelmann bringt gegenwärtiges, geben Sie ihm mit was zunächst bey der Hand ist. Das Übrige nächstens.

Es wäre mir recht angenehm Sie Hier zu sehen; warten Sie aber gut Wetter ab. In diesen Tagen ist der Aufenthalt zu traurig.

Ergeh es Ihnen wohl!

G.

Stadelmann kommt nach.

[86] [Beilage.]

Zuerst wünsche von Weimar Folgendes zu erhalten:

1) Die neusten Geschäftssachen von hiesiger Bibliothek und Museum; sie sind in der obersten Reihe der Schubladen des langen Pultes zu finden.

2) Die Papiere zu Kunst und Alterthum aus der ersten Schublade der zweyten Reihe.

3) Die Papiere zur Morphologie aus der zweyten Schublade der zweyten Reihe.

4) Convolut Papiere, sich auf Carlsbad beziehend; es liegt in dem Schranke in Johns Stube und ist daran, wenn man es eröffnet, zu erkennen, daß es mehrere Bogen von Joseph Müllers Hand enthält, die sich durch eine gewisse Unbehülflichkeit auszeichnen.

5) Ferner wünsche die Tabelle von Le Sage, mein Exemplar, welches in grüne Leinwand eingeschlagen ist.

6) Mein englisches Portrait, um eine Rolle gewickelt und gut verwahrt.

7) Ein Exemplar der italiänischen Reise. Kann zu den Tabellen gepackt werden.

8) Die Futterale, welche die Paralipomena enthalten, wünsche auch baldigst hier zu sehen.

9) Beyliegendes Blättchen wird Herr Kaufmann gegeben, und die fernere Ausrichtung besorgt.

10) In dem Schranke von Johns Stube findet sich ein Paquet, uralte Durchzeichnungen von Bildern des Sachsenspiegel enthaltend, solche wünsche baldigst.

[87] 11) Es werden sich auch in der Repositur über meinem Schreibtisch sechs, blos mit Faden geheftete Bogen von Schubarths Versuche über den Homer und Zeitgenossen finden, welche gleichfalls zu senden wären.

Jena 17. Sept. 1821.

G.

12) Auch Couverts wären wünschenswerth, so wie

13) Brief-Papier.

14) Drey leicht geheftete Aushänge-Bogen des neusten Hefts zur Naturwissenschaft.

15) Hr. Hüttner gedenckt in seinem Briefe vom 10. Juli eines Büchelchens das er beylegt. Ich finde es nicht unter den gesendeten.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Friedrich Theodor Kräuter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-801A-B