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An Johann Heinrich Meyer

Da es aus andern Ursachen von denen ich nachher sprechen werde sehr wünschenswerth ist, daß Sie in diesen Tagen herüber kommen, so ergreifen Sie vielleicht die Gelegenheit Donnerstag mit Frau von Wolzogen hierher zu gehen, wir können wenigstens [92] einiges vorbereiten und ich bin nicht abgeneigt künftige Woche nach Weimar zu gehen nur wünschte ich vorher mit dem vierten Propyläenstück ganz in der Ordnung zu seyn.

Hier kommt der Schluß des Sammlers, möge er Ihnen wie der Anfang Vergnügen machen.

Sie haben ganz recht daß der Nachtrag zur Niobe in diesem Stücke gebracht werden muß, er soll gleich in die Ordnung kommen und auf den Sammler folgen und so werden wir nicht viel Platz mehr übrig behalten.

Sie sprechen ja wohl Herrn Geheimde Rath Voigt ehe Sie herüber gehen, in wie fern derselbe noch etwas zu erinnern hätte.

Frau von Wolzogen wird Ihnen erzählt haben wie übel unser poetischer Congreß abgelaufen ist, Schiller schreibt Ihnen wahrscheinlich heute selbst, ich verspare alles auf Unterredung. Das Verhältniß ist zart und komplicirt, daß ein so ungedultiger Briefsteller als ich bin, es wohl schwerlich rein und genugthuend ausdrücken würde. Ich wünsche daß die Sache heilbar sey und hoffe Ihre Gegenwart soll das Beste beytragen.

Leben Sie wohl lieber Freund, und lassen Sie uns, auch bey dieser Gelegenheit, fühlen wie nothwendig es ist fest und fester zusammen zu [93] halten. Ich will diese Tage noch so fleißig seyn als möglich, damit eine Arbeit nach der andern gefördert werde.

Jena d. 14. May 99.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1799. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8047-5