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An Charlotte von Stein

Voigt geht zurück und ich grüse dich durch ihn. Das Wetter lässt sich schön an, ich will morgen auf Gotha. Hier ist so weit alles in Richtigkeit daß wir reisen können ob ich gleich um der Sachen willen gern viel länger bliebe. Der Triumph der Empfindsamkeit ist bis auf den ersten Ackt fertig, den ich zulezt gelassen habe, ich wünsche mir soviel Laune zu Durcharbeitung der übrigen. Das Stück hat eine [230] Gestalt, und ich hoffe es soll einen besondern Effeckt thun.

Nun denck ich an Stella und will nicht ruhen biß auch die nach meinem Sinne ist. Du sollst alles sehn und urtheilen. Diese Dinge durchzugehn und wieder in mir zu erneuen macht mich halb fröhlig halb traurig. Wenn ich es nicht müsste ich thät es nicht. Liebe mich! Leb wohl.

Ilmenau d. 16. Jun. 86.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1786. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8083-C