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An den Großherzog Carl August

Die gründe des Buchstabenmeisters sind freylich überzeugend, nur kann ich nicht zugeben, daß die[99] Sache nicht gefördert sey. Ist auch die Inschrift neuer, so findet sich doch hier schon ein Alphabet aufgestellt von Buchstaben und Zeichen und ein Versuch sie auf die Tafel anzuwenden; dieses ist eine Vorarbeit die jeder nutzen kann, der sich mit der Entzifferung beschäftigen will. Meo voto wartete man daher ab, ob aus diesem oder weiteren Widerspruch etwas Positives hervorgeht, widmete der Sache eigenes Nachdenken und benutzte alles zusammen in einem nachzubringenden Blatt, wenn man vorher Herrn von Hammer gehört, der seine Meynung vielleicht selbst verläßt; dadurch bleibt die Angelegenheit in dem beabsichtigten Gleise und die Intention wird erfüllt, Aufmerksamkeit auf den Stein zu erregen, da man nicht wissen kann, ob nicht vielleicht jemand auf Diplomen und Monumenten irgend eine erhellende Analogie entdeckt. In einem andern Fall wovon die Beylage zeugt, haben wir unsere eigene Sagacität zu üben gehabt.

unterthänigst

Weimar den 20. März 1819.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8086-6