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An den Großherzog Carl August

[Concept.]

Ew. Königliche Hoheit

erhöhen Gabe und Mittheilung durch einen ganz besondern Gegensatzt; die Früchte der glücklichen italienischen Zone, welche mit dem verpflichtetsten Danke genieße, contrastiren gar wundersam mit jenen doppelt [51] und dreyfach über einander gelagerten Gebirgsrücken, die einen ihrer Größe gar geziemenden fruchtbaren Charakter aussprechen und uns zugleich mit einer ängstlichen Unfruchtbarkeit bedrohen.

Ich habe angefangen, die Localitäten der Bilder auf der Charte zu suchen, wodurch beide mehr Interesse gewinnen; wenn Höchstdieselben sich dieses Exemplar zueignen, so würde mir die Erlaubniß erbitten, die Zahlen der Tafeln mit saubern rothen Nummern auf die Charte zu zeichnen, welches eine erfreuliche Nachweisung gäbe.

Beyliegende meteorologische Blätter geben gleichfalls eine befriedigende Übersicht, sie sind von dem Gehülfen der Sternwarte, Schrön, gezeichnet. Die Windscale scheint mir sehr gut ausgesonnen und ausführlich.

Die Notiz, daß schwefelsaures Silber, auf Glas geschmolzen, dasselbe in einen trüben Zustand versetzte, kommt mir gerade sehr zu statten, da ich mit der Chromatik wieder beschäftigt bin.

Das Buschmannsweib hab ich mit Verwunderung betrachtet, aber nicht lange, jedoch mit diesen wenigen Blicken mir schon die Einbildungskraft gar greulich verdorben.

Die Gegenwart anmuthigster Gegenstände wünschend und auch die baldige Ankunft des Antwerper Bildes hoffend.

Weimar den 23. December 1820.

[52]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1820. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-80BA-1