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An Charlotte von Stein

Gestern Abend war ich einige Augenblicke recht in Sorgen als mir die Kammerjungfer deiner Schwester, wie ich wohl merckte ein Geheimniß machte, ich wußte nicht aus was und warum. Es hat mir sehr leid gethan daß dich das geschmackloße, elende Stück durch [89] Erinnerung an eine traurige Würcklichkeit so geschmerzt hat.

Ich will dich diesen Abend erwarten. laß uns freundlich Leid und Freude verbinden damit die wenigen Lebenstage genoßen werden.

Mirabeaus Buch will ich schicken wenn mirs möglich ist. Die Herzoginn hat es wiederhohlen laßen und es soll fort. Du verlierst nichts an dieser Lecktüre.

Lebe recht wohl und liebe mich.

d. 20. Febr. 89.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1789. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-80C6-5