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An Johann Friedrich Cotta

Ew. Hochwohlgeboren

begrüße endlich wieder zum freundlichsten nach langer Pause, während welcher jedoch Dieselben durch mancherley Zeugniß unserer Thätigkeit erhalten haben, wenn die Aushängebogen von allem bisher Gedruckten zu Ihren Händen gekommen sind.

Den Wanderer, wie geschehen, auszustatten war ich den ganzen Winter durch beschäftigt; möge das zu Ihrer und der lieben Deutschen Zufriedenheit gerathen seyn. Von Kunst und Alterthum ist des dritten Bandes zweytes Heft im Druck; von Naturwissenschaft und Morphologie des ersten Bandes viertes Heft. Es ließe sich vielleicht einrichten, daß wir in der Folge nicht so lange Pausen machten, sondern einen regelmäßigern Gang damit hielten. Auch könnte man zu Michael wiederum eine Epoche meines Lebens zum Druck befördern; man würde den Winter über sich stetig beschäftigen, um zu Ostern damit hervortreten zu können.

Wahrscheinlich verfüge mich nächstens in die böhmischen Bäder, deren Trinkwasser auch diesen Winter über sich mir sehr heilsam erwiesen haben.

[298] Sollten Sie nicht abgeneigt seyn, jenen deutschen Gil Blas, von dem ich im ersten Heft des dritten Bandes spreche, in Verlag zu nehmen, so würde sich der Verfasser mit einem mäßigen Honorar begnügen. Ich könnte es allenfalls zur Ansicht schicken, und Professor Schwab, der gegenwärtig die Legende der heiligen drey Könige übersetzt, wäre wohl der Mann, dem Buche die schicklichste Gestalt zu geben. Ich habe darüber in gedachtem Heft meine Meynung gesagt und würde noch etwas hinzufügen und allenfalls im Sinne der angeführten Stelle auch ein Vorwort dazu liefern. Allenfalls kann ich das Manuscript selbst zu näherer Prüfung übersenden; bey der großen Leselust, die durch alle Stände geht und in den untersten nicht weniger lebhaft als in den obersten haus't, möchte es wohl nicht unbeachtet bleiben.

Beyliegend erfolgt die Berechnung, wie ich sie bis hierher gestellt, welche mit der Ihrigen zu vergleichen und mir ferner ein gewogentliches Vertrauen und ein geneigtes Andenken zu gönnen [bitte].

ergebenst

Weimar den 24. Juni 1821.

J. W. v. Goethe.


Sollte es ohne Unbequemlichkeit geschehen können, so wär es mir sehr angenehm, die naturhistorischen und morphologischen Hefte, wie beyliegt, ergänzt zu sehen; sollte es auch gerade mit dem angezeigten Papier nicht thunlich seyn.


[299]
Druckpapier.Schreibpapier.Velinpapier.
Erstes Stück.
6 Exemplare.6 Exemplare.6 Exemplare.
Zweytes Stück.
-4 Exemplare.-
Drittes Stück.
4. Exemplare.3 Exemplare.-

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-80F6-C