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An Carl Friedrich Zelter

Es gehen wieder von hier einige Berliner ab und ich will durch diese dir wenigstens ein Wort des Grußes und Andenkens zuschicken. Ich habe dieses Frühjahr, so wie den Sommer in äußerer Ruhe und gutem Wohlbefinden zugebracht, das Gemüth aber über das Allgemeine was die Welt drückt und bedroht zu beruhigen, hält schwer, und da ich kein anderes Vergnügen habe, als wenn ich meine Arbeit gefördert sehe, so war es mir äußerst unangenehm und lästig, daß meine Reisegefährte, meine adoptive rechte Hand, krank ward und ich mit größerer Anstrengung und mancherley Unbilden doch noch nicht zu meinem Zwecke gelangen konnte. Indessen lasse [417] ich ihn nicht aus den Augen, und hoffe dir zu Michael den dritten Band meines biographischen Versuchs zu übersenden, woran du wie ich wünschte erkennen wirst, daß ich auch viel an dich gedacht und in Hoffnung eines freunlichen Erwiderns manches Wort an dich gerichtet habe. Laß mich auch, wenn es möglich ist, bald wieder etwas von dir vernehmen.

Töplitz den 27. Jul. 1813.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1813. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-814D-F