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An Heinrich Carl Abraham Eichstädt
Ew. Wohlgeboren
verpflichten mich auf's neue durch den schnellen gefälligen Auszug der Recensionen; dabey bemerke ich, daß eigentlich die wilden Kriegszeiten meine Theilnahme unterbrochen haben. Möge uns äußere und innere Ruhe geschenkt seyn! so kommt ja wol auch die Lust zu solchen Arbeiten wieder.
Mögen Sie mir die Kupferplatte mit dem nächsten Boten übersenden, so könnte in meiner Abwesenheit die Vorbereitung zu meinem Hefte der »Münzbelustigungen« geschehen, welche wir herauszugeben willens sind. Ich erbiete mich gern zu einem Äquivalente oder sonstiger dankbarer Anerkennung.
Durch verschiedene Umstände bewogen, habe ich mich entschlossen nach Baden am Rhein zu gehen und wünschte wol, daß die überhäusten Geschäfte Ew. Wohlgeboren eine gleiche Veränderung erlaubten. Möchten Sie, damit meine Entfernung nicht auch eine Trennung werde, mir von Zeit zu Zeit einige Nachricht geben, was interessantes in unserm nordisch literarischen Kreise Bedeutendes vorgeht, wogegen ich aus dem südlichen einiges zu vermelden nicht ermangeln werde.
Es ist auch bey dieser Reise meine Absicht und Wunsch mit den Verfassern der Heidelberger Jahrbücher mehr Bekanntschaft zu machen und Neigung[94] und Richtung, wie sie in dortigen Gegenden obwaltet, näher kennen zu lernen.
Haben Ew. Wohlgeboren in jenen Gegenden irgend Bekannte und Geistesverwandte, mit denen ich ein freundlich Wort von unsern Verhältnissen sprechen dürfte, so würde mir, deren Namen zu erfahren, angenehm seyn.
Mich bestens empfehlend
ergebenst
Goethe.