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An Friedrich Theodor Kräuter

Endlich einmal, mein Werthester, einige Aufträge und Notizen.

1) Es ist mir sehr angenehm wenn auf der Bibliothek alles munter geht, zu Ostern wird sich zeigen was für Plane auch für den Sommer zu machen sind, denken Sie indessen immer darüber nach.

2) Liegt ein Billet an Kupferstecher Müller bey, senden Sie das von ihm zu erhaltende Packet unter Bibliothekssiegel hierher an Färber.

3) Sorgen Sie doch dafür daß die beiden Gestelle, worauf das Panoram zu stehen kommt, nächstens durch Schneidewein hierher baldigst gesendet werden.

4) Das große Portefeuille, worauf die Inschriftneuere Florentiner steht, sehen Sie doch einmal sorgfältig durch und nehmen die Blätter heraus, worauf[26] die Propheten und Sibyllen von Michel Angelo gestochen sind. Und senden Sie mir selbige, zwischen ein paar Pappen gepackt, herüber.

5) Die Papier-Rechnung lasse ich gleich bezahlen, schicken Sie mir nur die Rechnung, was Sie von den zwanzig Thalern, die Sie von mir in Händen haben, ausgegeben, damit ich alles auf einmal abthue.

6) Bey meinem Sohn habe ich mir einen Plump Pudding bestellt mit so viel Rum als nöthig ist ihn zu entzünden. Es wäre mir sehr angenehm wenn er Sonnabends mit den Boten ankäme.

7) Sodann wünsche Riemers griechisches Lexikon, sodann das kleine französische Hand-Dictionnaire von Cramer.

8) Beygestecktes Zettelchen wäre Herrn Canzleyrath Vogel mit meinem Complimente zu überbringen, und zur gelegentlichen Besorgung zu empfehlen.

9) Wünschte ich alles was vom Morgenblatt und der Allgemeinen Zeitung angekommen zu erhalten.

10) Auch wünschte ich die Blätter der vorjährigen Isis, sie mögen auf der Bibliothek oder in meinem Hause seyn, zu erhalten. Den Schluß habe ich hier und will das Ganze sogleich binden lassen.

11) An Conceptpapier fehlt es mir ganz und gar, mit einem anderen bin ich ganz reichlich versehen. Doch wünschte ich auch noch etwas blaues Papier.

12) Zufälliger Weise kann ich durch einen rückkehrenden Boten Gegenwärtiges abschicken. Heute[27] Abend geht sowohl an Sie als an meinen Sohn das Weitere fort.

Jena den 27. Januar 1818.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Friedrich Theodor Kräuter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8171-C