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An Philipp Otto Runge

Jena den 23. März 1810.

Ich will nicht länger säumen, Ihnen, mein lieber Herr Runge, für das übersendete Exemplar zu danken, welches schon einige Zeit bey mir liegt. Ich freue mich vorauszusehen, daß Sie sich mit den beyden Bänden meiner Farbenlehre gut unterhalten werden, wenn sie dieses Frühjahr in Ihre Hände gelangen. Mögen Sie mir alsdann sagen, was Sie am meisten angesprochen, was Sie am meisten gefördert; so werde ich alsdann zu neuer Communication vergnüglich aufgeregt werden.

[216] Übrigens wünsche ich, daß der geheimnißvolle Opal Ihnen nicht als ein Irrlicht vorleuchten und Sie von Ihrem heitern und glücklichen Naturwege in die abstrusen und wunderlichen Labyrinthe einer Denkart hinabziehen möge, von der, wenigstens für Sie, kein Heil zu erwarten ist. Bleiben Sie meines aufrichtigen und herzlichen Antheils an Ihrem Wesen und Wirken vor wie nach überzeugt und lassen mich hoffen, Sie einmal persönlich näher zu lernen.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An Philipp Otto Runge. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8181-8