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An Christian Gottlob Voigt

Ew. Excellenz

erhalten dankbarlichst die unterzeichneten Quittungen.

Jedes unserer gemeinsamen Werke hat mich immer höchlich erfreut, nur haben Sie diesmal wie so oft Gefahr und Mühe allein übernommen. Doch genügt es, daß man sagen kann, es ist etwas Dauerndes Erfreuliches entstanden.

Heute drängt mich's zu schließen, denn ich habe den lieben Fürstlichen Kindern einen kleinen Spaß bereitet, der mich gerade vor Abend beschäftigt.

Übrigens geht es in Bibl. und Museums-Sachen durchaus nur wünschenswerth und wenn ich Doctor Wellers Anstellung mit Ew. Excellenz geneigster Theilnahme früher zu bewirken trachtete, so kommt sie gerade jetzt zur rechten Zeit, da er in das aufgeregte [163] Geschäft eintretend seine Mitwirkung bethätigen kann.

Das bisher fehlende Vermehrungs-Buch, nicht weniger das gleichfalls neue Ausleihungs-Buch ist ihm übertragen.

Eifer und Anhaltsamkeit läßt sich auf diesen beiden Puncten am besten beweisen.

Die Handwerker zeigen den besten Willen; nächstens werde ich im Stande seyn vorzulegen wie die ganze Angelegenheit im October stehen wird.

Noch manches andere nicht unerfreuliche habe zu vermelden. Auf der Tanne lebe ich wie im Lande Gosen, heiter und klar, indeß über dem Ninive-Jena die schwarze Wolke der Politik, durchkreuzt vom Blitz der Straf-Urtheile, zu ruhen sich Gelegenheit nimmt.

Von unserm gnädigsten Herrn wünsche ich die besten Nachrichten. Nächstens will ich die bisherigen thätigen Ereignisse zusammenfassen und sie Denenselben übersenden.

Unsere verehrte Großherzogin geht, wie ich höre, nach Dornburg, geben Ew. Exzellenz mir einen Wink, so träfen wir uns vielleicht daselbst.

Es ist am Ende wirklich, als müßte man reisen um seine Freunde zu sehen.

Mich angelegentlichst empfehlend

so fort und für ewig

Jena den 8. May 1818.

G. [164]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Christian Gottlob Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-821C-6