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An Carl Franz Anton von Schreibers

[Concept.]

Ihro Königl. Hoheit, mein gnädigster Herr, ertheilen mir den angenehmen Auftrag, Ew. Hochwohlgeb. für die gefällig angebotenen Naturgegenstände verbindlichsten [202] Dank abzustatten. Möchten Dieselben die für unsere naturhistorischen Museen Seefisch-Exemplare, in dem Zustande, wie sie sind, in Weingeist aufbewahrt, über Dresden und Leipzig hierher senden, so würden sie hoffentlich bey uns glücklich anlangen. Ein Gleiches gilt von denen angeschafften Skeletten vierfüßiger Thiere und eines Adlers. Das Haus Fries & Comp. besorgt die Spedition und wird auch den sonstigen Betrag berichtigen.

Indem ich nun des höchsten Auftrags mich entledige, vermelde zugleich, daß nächstens eine ovale Tischplatte an Dieselben abgehen wird. Sie ist von dem merkwürdigen Gestein, welches den Übergang des Granits in eine Art Hornstein oder Jaspis auf dem Harze bildet und von meinem Freunde von Trebra und mir vor vielen Jahren beachtet und bis an den Ort seines Vorkommens verfolgt worden. Gedachte Platte schreibt sich noch aus jenen Zeiten her und machte ein Paar mit einer andern, welche in dem mineralogischen Kabinette zu Jena verbleibt. Eine diesen merkwürdigen geologischen Umstand erläuternde Zeichnung, mit Bemerkungen von Lasius und von Trebra, auch sonstige Notizen, die dieses Übergangsgestein erläutern, ermangle nicht nachzusenden.

Erlauben Ew. Hochwohlgeb., daß ich zum Schluß aufrichtig ausdrücke, wie sehr es mich freut, mit Denenselben, wie ich es schon lange gewünscht, in [203] näheres Verhältniß zu kommen. Sollten Sie in diesen Gegenden irgend etwas zu besorgen haben, werde ich solches mit Vergnügen ausrichten, wie ich mir denn die Erlaubniß erbitte, von Zeit zu Zeit mein Andenken zu erneuern.

Weimar d. 26. December 1815.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Carl Franz Anton von Schreibers. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-821E-2