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An Ernst Josias Friedrich von Stein

Sie sind recht brav lieber Stein dass Sie fortfahren uns Nachrichten von dem possierlichen Zustand unsers geliebten Weimars zu geben. Lassen Sie sich die Zeit nicht lang werden, biss wir wiederkommen, und schreiben Sie mir immer etwas nach Franckfurt wohin wir balde abgehen. Wir sind schon eine Weile in Zürch und haben ein gutes Leben mit Lavatern, sehen alle Cabinets, Zeichnungen und Kupfer, Menschen und Thiere. Wohnen in einem allerschönsten Wirthshause das an der Brücke steht die die Stadt zusammen hängt, eine liebliche Aussicht auf den Fluss, See, und Gebürge pp. Trefflich zu essen, gute Betten, und also alles was sonst in bezauberten Schlössern um Ritter zu erquicken herbeygewinckt wird. Nun haben wir noch den Costnizer See und den Rheinfall vor uns, wohin uns auch das gute Glück begleiten wird. Haben Sie die Güte innliegende Zettelgens zu bestellen, und auf Philipps beyliegende Bitte, ein Paar Schlüssel an Gözzen aus meiner hintersten, oder respecktive vordersten Stube zu geben. Adieu leben Sie recht wohl und vergnügt, und grüssen alle schöne Damen.

Zürch d. 30. Nov. 1779.

G.


bitten Sie doch Ihre Frau dass Sie der Herzoginn meine Reisediarien gelegentlich vorliest
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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1779. An Ernst Josias Friedrich von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-82CB-D