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An den Präsidenten von Brenn

Hochwohlgeborener,
insonders Hochgeehrtester Herr!

Ew. Hochwohlgeboren hat mein gnädigster Herr der Großherzog, wie ich unterrichtet werde, die Eröffnung gethan, daß er eine Copie von dem Cranachischen Gemälde im Dom zu Merseburg, die Kreuzigung Christi vorstellend, zu besitzen wünsche. Ich habe daher den höchsten Auftrag erhalten, den Maler und hier als Zeichenmeister angestellten Schmeller dorthin abzusenden und solchen Ew. Hochwohlgeboren zu geneigter Unterstützung zu empfehlen.

Da nun jedoch zu diesem Geschäft einige Vorbereitungen nöthig sind, so wollte ich zugleich mit dieser Anzeige Ew. Hochwohlgeboren geziemend ersuchen, mir das Maß der Höhe und Breite gedachten Bildes[165] nächstens zukommen zu lassen, damit man wegen der Art wie solches nachzubilden wäre sich näher bedenken und einen sichern Entschluß fassen könne.

Der ich, mich zu wohlwollendem Andenken angelegentlichst empfehlend, die Ehre habe mich zu unterzeichnen.

Ew. Hochwohlgeboren

ganz gehorsamster Diener

Weimar den 3. May 1827.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1827. An den Präsidenten von Brenn. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-836F-8