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An Johann David Sauerländer

[Concept.]

Ew. Wohlgeboren

zutrauenvolles Schreiben zu beantworten habe bisher gezaudert, weil es mir schwer fällt zu erwidern: daß ich Ihren Wünschen unmöglich entsprechen kann. In meinen Jahren habe ich so viele und mannichfaltige Pflichten auf mir, welche zu erfüllen ich mich gar sehr zusammennehmen und jene neue Verbindung auf's strengste vermeiden muß. Dasjenige, was ich allenfalls allein oder auch unterstützt von Freunden [80] dem Publicum gebe, kann nur in ruhiger Folge nach einander und in reiner Beziehung neben einander gearbeitet werden; gesellt zu Fremden vermöchte nicht mehr zu wirken. Lassen Sie diese aufrichtige Darstellung meiner Lage, die ich schon öfters zu wiederholen, leider, genöthigt war, mir auch bey Ihnen Verzeihung einer ablehnenden Antwort gewinnen. Denn es müßte mich schmerzen, wenn ich undankbar erschiene, indeß meine werthen Landsleute soviel für mich gethan haben und mir noch so manches Gute bereiten.

Leben Sie recht wohl und bleiben meiner besten Wünsche versichert, die ich, auch ohne Theilnahme an Ihrem Geschäft, jederzeit in treuem Herzen hegen werde.

Weimar den 8. Jänner 1821.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Johann David Sauerländer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-83D8-B