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An Anton Dittrich
[27. November 1813.]
Ew. Wohlgeboren danke zum allerverbindlichsten daß Sie durch Herrn Hofmedikus Schwabe sowohl mündliche als schriftliche Nachricht an mich gelangen lassen. Während des ganzen Feldzuges, durch welchen das liebe Böhmen beschädigt und bedroht wurde, habe ich mich immer fleißig nach Komotau erkundigt und mit Vergnügen gehört, daß die so nahen Kriegsübel sich nicht bis zu Ihnen erstreckt und hierzu wünsche ich um so mehr Glück als ich überzeugt bin, daß Sie die Ihnen nunmehr gegönnte Ruhe zur Bildung einer hoffnungsvollen Jugend mit gewohntem Eifer verwenden werden. Die Äußerungen Ihres Briefes, sowohl über unsere Gespräche als über die Wieland gewidmete Denkschrift bestätigen bey mir die Überzeugung, daß eine jede Anregung von Ihnen mit Empfänglichkeit aufgenommen und mit Geist und Sinn weiter gefördert werde. Wie sehr sollte es mich freuen Sie in Ihrem Wirkungskreise, zu würdigen[47] Collegen gesellt und von aufmerksamen Jünglingen umgeben, im nächsten Jahre begrüßen zu können. Bis dahin empfehle ich mich Ihrem freundlichen Andenken, indem ich mit den besten Wünschen Ew. Wohlgeb. Einer aufrichtigen Hochachtung versichernd schließe.
Weimar den 15. Novbr. 1813.