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An Carl Ludwig von Knebel

Beyliegendes Blatt giebt nähere Auskunft was mit den Büchern und dem Gelde zu thun, du hast die Güte das nöthige zu besorgen.

Wir hatten um so mehr Ursache uns deines freundlichen Empfangs in Nürnberg zu freuen, da es das letzte Gute war das uns auf der Reise begegnete, Weg und Wetter fanden wir nachher abscheulich.

Seit meinem Hiersein habe ich mehr einiges vorbereitet als etwas gethan, in dieser Jahreszeit bin ich ohnedies nicht zu viel Gutem aufgelegt und die Reise hatte mich besonders zerstreut. Man ist in einem gewissen Alter an einen gewissen Ideengang gewöhnt, das neue was man sieht ist nicht neu und erinnert mehr an unangenehme als angenehme Verhältnisse, und ganz vorzügliche Gegenstände begegnen einem doch selten.

Ich will nun nach und nach wieder an irgend eine Arbeit gehen, denn wenn ein Jahr nicht lehr verlaufen soll so muß man beizeiten anfangen. Ich [2] denke den Faust zuerst vorzunehmen, und zu gleicher Zeit meine physikalischen und naturhistorischen Arbeiten fortzusetzen. Wie weit wir kommen muß die Folge zeigen.

Wir haben jetzt ein Paar Elephanten hier, die, nebst ihrer übrigen Gesellschaft, unser altes und junges Publikum sehr in Bewegung setzen. Außer noch einigen wilden Tieren sind außerordentlich schöne Papageyen dabey.

In einiger Zeit denke ich nach Jena zu gehen und innerhalb deiner vier Wände mir Stimmung zu allerley Gutem zu holen. Lebe du auch indessen recht wohl, und laß mich von dir hören. Deine Freundin ist, wie ich höre zu den Ihrigen und so dein Wunsch für den Augenblick erfüllt. Möge die Zeit dir das beste bringen. Nochmals Dank für alles gute. Meyer ist sehr heiter, er grüßt und schreibt. W. d. 2. Jan. 98.

G.


Grüße die Freunde bestens.

Du hast ja wohl die Güte durch deinen Bedienten, oder sonst einen dienstbaren Geist, die Antwort auf inliegendes Blatt bey dem Mechanikus Behringer abholen zu lassen und mir solche zu melden. Ich habe den Mann selbst besucht und er versprach mir in einigen Monaten den angefangenen Globus zu liefern.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8422-A