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An Carl Ludwig von Knebel

Mit dem rückkehrenden Boten nur wenige Worte: Zuerst meinen Dank für das Elfenbein! Die Stücke sind trefflich instructiv, und würden es vielleicht weniger seyn wenn sie nicht so unbarmherzig zusammengeschnitten wären. Dadurch ist aber eben manches interessante an den Tag gekommen.

[88] Von dem Erbpech kann ich euch vielleicht etwas schicken. Wenn ich nach Jena gehe, will ich davon zu erhalten suchen.

Wegen Grübels Gedichten will ich an Herrn Merkel schreiben, mit dem ich doch jetzt in einigem Verhältniß stehe.

Was es mit dem guten Witschel werden kann sehe ich nicht voraus. Wir hatten ein Bändchen seiner Gedichte auf der Reise mit uns, und lasen es also mit heiterer Unbefangenheit. Poetisches Talent kann man ihm nicht absprechen, es fehlt aber seinen Sachen irgend wo, ob an einem gewissen natürlichen Geschmack, oder an Mangel von Bildung weiß ich nicht zu unterscheiden.

Deine Geldsachen besorge ich dir ordentlich. Ich habe schon wegen der Auszahlung durch Herzog etwas an die Kammer gelangen lassen, worauf ich Resolution erwarte.

In diesen Tagen habe ich den Cellini wieder vorgenommen, um ihn zu einer neuen Ausgabe vorzubereiten. Er soll nun ganz erscheinen, durch erläuternde Noten, an die allgemeine politische und Kunstgeschichte seiner Zeit angeknüpft werden.

Unser alter Oppel hat uns verlassen. Fräulein Seebach die ältere heyrathet Carl von Stein, die jüngere einen Herrn von Ahlefeld. Das sind so die wichtigsten Stadtneuigkeiten.

Befinde dich ja wohl hinter deinen Thüringer [89] Bergen, in der übrigen Welt, nach Mittag zu, will es noch nicht lustiger aussehen. Grüße die deinigen und Herr Bergrath Voigt. Weimar am 9. März 98.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8425-4