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An Charlotte von Stein

[Weimar, 15. oder 16. Januar 1776.]

Es ist mir lieb dass ich wegkomme, mich von Ihnen zu entwöhnen. Hier haben Sie die Briefe wieder und ein Paar neue dazu. Ich wollt in meinem Herzen wärs so hell da, dass ich gleich der göttlichen Thusnelda, Sie zu lachen machen könnte. Aber all meine Thorheit und all mein Wiz sind, Gott weis wohin! – Ich nehme den Homer mit und will sehn was der an mir thut. Treiben Sie brav dass der Westindier gelernt wird, ich will auch lernen! – Ah von oben biss unten nichts als gute Vorsäze, klingts doch fast als wär ich ein iunger Herzog. Geduld liebe Frau, ach und ein bissgen Wärme wenn Sie an ihren Gustel dencken. es verschlängt Sie ja nichts – Doch ich habe mich nicht zu beklagen, Sie sind so lieb als Sie seyn dürfen um mich nicht zu plagen. Sie könnten den einfältigen Vers: O Freundschafft [18] Quell erhabner pp. hier anbringen. Passte aber doch nicht ganz und sagt im Grunde nichts. Adieu.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1776. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-842D-3