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An Friedrich Heinrich Jacobi

Ich weis nicht mehr wo ich mit dir bin lieber Bruder solange habe ich nicht geschrieben und so vielerley ist mir durch den Kopf gegangen. Meinen gewöhnlichen Geschäfften gesellet sich so manche Liebhaberey zu daß ich offt nicht weis wo hinaus.

Botanick und Microscop sind ietzt Hauptfeinde mit denen ich zu kämpfen habe. Dagegen lebe ich auch in einer Einsamkeit und Abgeschiedenheit von aller Welt die mich zuletzt stumm wie einen Fisch macht. Hier ist der Fürstinn Brief der einen glücklichen Humor hat, ich wollte es käm ihr auch der Humor mir einmal ein Wort zu sagen. Die Silhouette hat mir viel Freude gemacht und dir dancke ich für das schöne Kupfer und den Pendant.

[205] Eine neue komische Oper von mir die ietzo komponirt wird macht mir viel Freude. Es wird mit derselben ein Componiste hervortreten, dergleichen sich nicht viele im Stillen bilden.

Hier ist denn endlich auch einmal meine Note, du schickst das Geld gelegentlich.

Was machst du alter Metaphysikus? Was bereitest du Freunden und Feinden?

Grüse die deinigen! Liebe mich.

Wenn dir mit Infusionsthiergen gedient wäre könnte ich dir einige Millionen verabfolgen lassen.

Lebe wohl, und schreibe bald.

Weimar d. 14. Apr. 86.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1786. An Friedrich Heinrich Jacobi. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8458-1