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An Joseph Sebastian Grüner

Ew. Wohlgeboren

bey eintretendem frühzeitigen Frühjahr, nach langer Winterpause wieder einmal zu begrüßen und auf eine abermalige Sommerbegegnung anzuspielen, ist die Absicht dieses Blattes, wobey ich denn vor allen Dingen zu erfahren wünschte, wie Sie sich zeither befunden und ob Ihre beschwerlichen Geschäfte glücklich vollbracht worden.

[59] Sodann wünschte mit einigen naturforschenden Freunden zu erfahren: ob das starke Erdbeben, welches vor einiger Zeit am Fichtelberg hergegangen, auch in Böhmen sich spüren lassen?

Ferner frage an: ob von des Herrn Baron v. Junker Silberzeche zu Sangerberg etwas Glückliches zu vernehmen seyn möchte? Ersuchen Sie denselben mit vielen Empfehlungen um einige Nachricht.

Was den mineralischen Reichthum betrifft, so steht zu hoffen daß von auswärts gar manches Ihre Sammlung werde vermehrt haben; geben Sie doch auch davon einige gefällige Kenntniß. Von demjenigen was die Zeit her mir zugeflossen soll ein Theil an Dieselben nach eingetretenem Frühjahr ungesäumt erfolgen.

Der Winter hat mich ein wenig hart gehalten, deswegen ist vieles an Geschäften und Beschäftigungen nachzuholen.

Möge ich, bey einem zu hoffenden glücklichen Wiedersehen Ihrer theuren Familie, Sie alle recht wohl und die guten Knaben mit neuen Ehrenzeichen geschmückt finden.

Des Herrn Grafen Auersperg Excellenz bitte mich angelegentlichst zu empfehlen und Herrn Bergmeister Lößl zum allerschönsten zu grüßen. Was hören Sie Guts von Redwitz?

ergebenst

Weimar den 28. Februar 1824.

J. W. v. Goethe.


[60] Und so möchte ich mich noch nachschriftlich um das längst zugesagte Werk und dessen schöne Zeichnungen erkundigen.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1824. An Joseph Sebastian Grüner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-84C3-2