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An Carl Ludwig von Knebel

Hier schicke ich dir, lieber Bruder, ein Blättchen Gedichte alle Eines Inhalts. Herder wird ein manigfaltigeres [200] mitgetheilt haben. Besser ist es immer mit den Resultaten unseres Daseyns die Freunde ein wenig ergötzen, als sie mit Confessionen wie uns zu Muthe ist wo nicht traurig doch nachdencklich zu machen. Grüße alle. Bald send ich wieder ein Blat. Lebe wohl. Mich verlangt sehr wieder nach Hause.


[Venedig] d. 23. Apr. 90.

Heute erhalt ich einen Brief von Frau v. Kalb, das erste Wort das ich von Hauß sehe. Grüße sie und dancke ihr. Über acht Tage erhält sie auch ein Blat Epigrammen. Sie wachsen hier wie die Pholaden. Leb wohl. Behalte mich lieb. Die Herzoginn kommt den 7. Mai hier an.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1790. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-84D4-B