[65] 13/3907a.

An die Hoftheater-Commission

[Weimar, zweite Hälfte October 1798.]

Hierbey liegt ein Entwurf zur Ankündigung der Redouten, den ich zur Beurtheilung überlasse und nur noch einige Bemerkungen hinzufüge:

ad 1. Künftige Redouten kündigte man gleichfalls jedesmal einige Zeit vorher an.

ad 3. und 4. Wäre der Modus zu überlegen wie man den Zufluß von dem Saal auf den Balkon verhindern könnte ohne die Personen, die das Recht haben hinauf zu gehen, zu geniren.

[65] ad 5. Ich habe mit dem Herrn von Fritsch gesprochen und wir sind dahin überein gekommen:

Die Redoute geht um 7 Uhr an. Man tanzt Menuets bis halb Acht, bis 8 Uhr Dreher, dann fängt ein Englischer an, welchen Fritsch vortanzen will. Ein solcher Englischer dauert keine ganze Stunde und wenn der Hof um 9 Uhr kommt kann schon wieder ein Dreher angegangen seyn und also die Redoute gleichsam zum zweytenmale anfangen.

Das geschwinde Schleifen wäre gar nicht zu statuiren. Es macht den ärgsten Staub, wenn es auch nicht so schädlich für die Gesundheit wäre.

ad 6. Müßte Aulhorn auf das ernstlichste deßhalb instruirt werden.

ad 7. Wegen der gemeinen Soldaten wäre es vielleicht schicklicher daß man den Herrn Major von Germar wegen dieser Sache begrüßte und ihn um eine Ordre deßhalb an seine Officiers ersuchte und dieser Classe in dem Avertissement gar nicht erwähnte.

ad 9. Die Anordnung wegen der Drahtaugen wird man wohl nur erst künftige Redoute in Ausübung bringen können weil die Handelsleute mit schwarzen Masken wohl schwerlich versehen sind.

Hiernächst wäre noch Folgendes zu gedenken:

a.) Auf die Qualität der Tittlischen Getränke und Speisen gute Aufsicht zu haben.

[66] b.) Die Bank anders zu placiren.

c.) Den Eingang durch das kleine Vorzimmer zu nehmen und wegen Aufbewahrung der Kleidungsstücke den nöthigen Rechen zu besorgen.

d.) Eberwein und seine Leute durch den Theater-Perüquier frisiren zu lassen und ihnen anständige Masken aus der Theatergarderobe zu geben.

e.) Wird man denen Personen die Freybillets und freye Entreen in das Theater haben auch den freyen Eingang auf die Redoute gestatten?

f.) Den Schauspielern wird man sie wohl gönnen, doch müßte man wohl sämmtlichen Billets zuschicken, welches jedoch zu überlegen wäre.

Sollte mir noch was einfallen so werde solches einzeln nachbringen.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An die Hoftheater-Commission. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8541-D