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An Jakob Stock

Nur die Überzeugung daß unsre theure Mutter von trefflichen und theilnehmenden freunden umgeben sey, konnte uns in der letzten Zeit beruhigen, in der wir menschlicher Weise bey ihrem hohen Alter ein herannahendes Ende befürchten mußten. Nehmen Sie deshalb den aufrichtigsten Dank, daß Sie unsre Stelle vertreten und eine liebevolle Vorsorge für die Abgeschiedene bis ans Ende fortsetzen wollen. Tragen Sie diese Gesinnungen auf uns über und haben Sie die Güte bey den vorkommenden Angelegenheiten uns zu leiten. Sobald wir erfahren, daß es zeit sey, wird meine Frau sich auf den Weg machen und bey diesem traurigen Anlaß des Vergnügens und Trostes so werthe Freunde wiederzusehen, genießen.

Herr Dr. Schlosser schreibt mir, daß meine Mutter vor ihrem Ableben einiges gegen ihn geäußert, weshalb mit demselben gefällige Rücksprache zu nehmen [166] bitte. Dankbar für das bisherige thätige Wohlwollen empfehle ich mich und die meinigen zu fortdauernder Freundschaft.

Ew. Wohlgeboren

Weimar

Weimar ganz ergebenster Diener

den 19. September 1808.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1808. An Jakob Stock. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-855A-8