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An Johann Friedrich Rochlitz

Wenn ich bey Ihrem Besuche, mein werthester, etwas zu erinnern habe, so ist es daß er nicht lange genug dauerte. Auch das Zusammenseyn hat seine Jahreszeiten, deren eine sich aus den andern entwickelt. Lassen Sie diese schönen kurzen Tage auch in der Entfernung Frucht tragen.

[71] Mögen Sie aus dem Duzzend Entwürfen Sich viere herauslesen; so soll mirs angenehm seyn sie in Ihren Händen zu wissen. Mir geben diese Blätter eine bestimmte Erinnerung eines vergangenen Augenblicks und ihre Mängel dürfen mir daher so werth seyn, als wenn es Vorzüge wären. Mag ein Freund dies mit empfinden so muß es mich freuen.

Erhalte Sie Ihr guter Geist über der Woge des Augenblicks gedencken Sie meiner in Liebe und bleiben überzeugt daß ich Ihre schöne Persönlichkeit rein zu schätzen weiß. Die Meinigen wünschen Ihnen und den Ihrigen bestens empfohlen zu seyn.

W. d. 28. Dez. 1813.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1813. An Johann Friedrich Rochlitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-855E-F