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An Johann Friedrich Rochlitz

Ew. Wohlgebornen

geneigtes Schreiben hat mir viel Freude gemacht, ich sehe daraus daß mein Andenken bey Ihnen lebendig ist, und daß Sie auf die freundschaftlichste Art[27] meine Neigung zu befriedigen wünschen und mir für belehrende Unterhaltung Sorge tragen wollen. Ich nehme daher das Anerbieten wegen des Guercin. Bildes dankbar auf, bitte mir solches zu senden, und nicht zu verhehlen was ich dafür schuldig werde.

Die geschnittenen Steine betreffend, so lassen Sie Sich nicht reuen mir davon gemeldet zu haben. Seine Waare muß man aus stellen, ausbieten, wenn man sie los werden will. Unsere gnädigsten Herrschaften sind gegenwärtig nicht geneigt dergleichen anzuschaffen; ich habe jedoch einen anderen Gedanken: Wir stehen mit den Hanauern Goldarbeitern in gutem Verhältniß theils wegen des Falkenordens, theils wegen mancher Geschenke welche die Fürsten öfters abreichen müssen. Solche Fabriken haben hunderterley Gelegenheit auf Dosen, bey Schmuck, Ringen und d.gl. dergleichen anzubringen. Möchten Sie mir ein detaillirtes Verzeichniß zusenden, was die Steine vorstellen, von welcher Größe sie sind, vielleicht legten sie auch einige Gypsabgüsse der größten, oder für vorzüglich gehaltenen bey; so wollt ich das alles nächstens nach Hanau spediren, da ich ohne dem etwas dort zu bestellen habe. Es sollte mir Freude seyn Ihren Wünschen hiedurch entgegen zu kommen.

Möcht ich vernehmen daß Sie sich wohl und heiter befinden.

ergebenst

Weimar d. 20. März 1817.

Goethe. [28]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1817. An Johann Friedrich Rochlitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-856C-F