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An Johann Heinrich Meyer

Mögen Sie, mein theuerster Freund, den in's Reine geschriebenen letzten Theil Ihres Manuscripts nochmals durchgehen und was Ihnen zu bemerken vorkommt mit Bleystift bezeichnen. Den Punct wegen des ausgemahlten Domrisses habe ehrenhalber etwas erweitert, glaube aber nicht, daß ich aus dem Verantwortlichen herausgegangen bin.

Zugleich vermelde, daß mein Sohn ausdrücklich verlangt, wir sollen das jüngste Gericht behalten, und sogar das Geld schon niedergelegt hat. Er giebt den langen Winter zu bedenken und meynt, man habe sich innerhalb des Hauses einiges Interesse vorzubereiten. Ich ergebe mich drein, denn freylich ist man diesem Grundwerke der neuen Kunst noch niemals so nahe gerückt. Ich habe die unschätzbarsten Motive schon in dieser kurzen Zeit entdeckt und hievon ist die reichste Ernte zu hoffen.

Baldigstes Wiedersehen!

Weimar den 26. October 1819.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-85B6-7