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An Carl Ludwig von Knebel
Ich schreibe dir nur einen Grus, denn was von mir und unserm hiesigen Wesen zu sagen ist, wird Frau von Stein weit besser erzählen.
Ich bin wohl und werde nach dem Bade noch eine Zeitlang der freyen Lufft und Welt geniessen, mich geistlich und leiblich zu stärcken.
Von Dresden aus habe ich die Erlaubniß, in Schneeberg an zu fahren, welches mich sehr freut und eine ganz besondere Gunst zeigt. Da werde ich denn also die Kobolde in ihrem eigensten Hause sehen und das innere eines Gebürgs das mir höchst interessant ist. Bisher kann ich fast sagen: ich habe keinen Stein angerührt, wenigstens habe ich keinen gekauft. Von Opalen war nichts zu spüren.
Fr. v. Stein erzähle dir von Herrn v. Racknitz und Professor Titius aus Dresden, zwey werthen neuen Bekanntschafften.
Lebe dein Leben wohl. Wills Gott komme ich nicht zurück als mit gutem Gewinnst. Lebe wohl.
[Carlsbad] d. 13. Aug. 86.
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