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An Heinrich Friedrich von Diez
Ew. Hochwohlgeb.
haben durch Ihr treffliches Werk mir und meinen Freunden die Winterabende sehr verkürzt. Wir lasen es von Anfang bis zu Ende durch und sind jetzt daran, es theilweise zu wiederholen. Die daraus gewonnene Belehrung ist uns unschätzbar und so konnt ich auch früher Ew. Hochwohlgeb. Arbeiten als die Basis ansehen, worauf sich meine Kenntnisse des Orients gründeten, indem Genauigkeit und Sicherheit die köstlichen Eigenschaften Ihrer Werke sind. Vom Einzelnen darf ich dießmal nicht reden, jedoch mit wenig Worten mein Bedauern ausdrücken, hier abermals ein Beyspiel gesehen zu haben, wie die Gildemeister, anstatt der guten Sache förderlich zu seyn, das Verdienst zu hindern und zu verdrängen suchen.
Doch will es zu unserer Zeit nicht recht mehr gelingen, indem das Echte und Tüchtige doch zuletzt seinen Platz behauptet.
Mich zu geneigtem Andenken auf das angelegentlichste empfehlend.
Weimar d. 1. Febr. 1816.
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