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An Silvie von Ziegesar

[Anfang April.]

Heute früh wollt ich Ihnen schreiben, liebste Silvie, da läg nun wenn ich mich nicht von der Sonne hätte auslocken lassen ein Briefchen zum Absenden fertig. Danck also in der Eile für das überschickte, ich will es bald möglich nutzen und zurücksenden. Möge doch manche Melodie darunter zu so guter Stunde gesungen werden als die neuliche. Wir müssen im Stillen auch auf die nächste Zeit einiges vorbereiten. Indessen werden mich die Freundinnen allein nach Carlsbad schicken, und nicht sonderlich bekümmert seyn was für Bilder mir aus Felsen und Bäumen dort entgegen kommen.

Vorher aber muß ich Sie noch einigemal sehen und die Erinnerung der Gestalten und Gesinnungen bey mir anfrischen.

Ausser der unvermeidlichen Arbeit thu ich fast nichts als Zeichnen und bin im Begriff mir [260] Visiten Billete zu radiren, mit denen ich mich nächstens anzumelden hoffe.

Riemer empfielt sich mit mir aufs angelegentlichste.

G. [261]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An Silvie von Ziegesar. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-86C8-6