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An Friedrich Heinrich Jacobi
[Frankfurt, 31. August 1774.]
Mir ist ganz wohl euch zu sehen in freyer Gotteswelt, theils des gegenwärtigen Genußes willen der verjüngt Leib und Seele, teils auch in Hofnung gutes Vorbedeutens daß du dich muthig entreissen wirst der papirnen Vestung Spekulation und literarischer Herrschafft. Denn das raubt dem Menschen alle Freude an sich selbst. Denn er wird herumgeführt von dem und ienem, hie in ein Gärtgen da in eine Baumschule, in eine Irrgarten und Irrgärtgen, und preiset ihm ieder an seiner Hände Werck, und endlich siehet er in seine Hände die ihm auch Gott gefüllt hat mit Krafft und allerley Kunst, und es verdreußt ihn des Gaffens und Schmarozens an andrer Schöpfungsfreude, und kehret zurück zu seinem Erbteil, säet, pflanzt und begießt, und geniest sein und der seinigen in herzlich würckender Beschränckung. Somit seyst du eingeseegnet wo du auch sehest und liegest auf Gottesboden, wandere so fort daß sich in dir kräfftige Liebe, aus ihr Einfalt keime, aus der mächtiges Würcken aufblüht. – Lebt wohl. am 31. Aug.
Hier eine Ode, zu der Melodie und Commentar nur der Wandrer in der Noth erfindet.
Davor hoff ich auf das weitere Tagbuch eures [194] Zugs, das doch auch von Zeit zu Zeit Rost führen möge, und euch beyde recht rund zu mir zu bringen.
Hier zwey Lavater für den Bruder, Rosten. Auch für Jung einen.