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An Carl Ludwig von Knebel

Möge dir das fünfte Stück der Propyläen zum neuen Jahre eine angenehme Gabe seyn und dir die langen Winternächte verkürzen helfen. Es ist mir eine angenehme Empfindung mich auf diese Weise mit entfernten Freunden zu unterhalten. Ich hoffe du sollst bald noch andere Früchte meines Fleißes sehen, [2] den ich so wenig als möglich unterbreche und der mein ganzes Glück macht.

Du erhältst beyliegend 50 rthlr deiner Pension. Es ist bey der Kammer dieses Jahr ein kurioser Umstand, sie zahlen nicht aus als wenn man Sechser nimmt.

Das wollte ich für dich nicht thun, theils weil das Agio doch immer auch etwas macht, theils aber weil eine Parthie unächter Sechser coursiren, wovon die Kammerpackete nicht ganz frey sind. Sobald die Sache wieder leidlich im Gleis ist sollst du auch befriedigt werden.

Schiller ist hier zu meinem großen Troste, er ist nach seiner Art ziemlich gesund, munter und thätig.

Lebe wohl in deiner Einsamkeit, gedenke mein und schreibe mir von Zeit zu Zeit.

Weimar den 1. Jan. 1800.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1800. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8774-B