7/2339.
An Carl August von Hardenberg
Euer Excellenz
haben mir durch Ihren gefälligen Brief einen neuen und höchst schätzbaren Beweis Ihrer Freundschaft gegeben, ich wünschte nur, daß ich dem Herrn Bruder mehr als geschehen zu seinen Absichten hätte förderlich seyn können.
Den Anfang unseres Bergbaues hatte er schon gesehen und sein hiesiger Aufenthalt war kurz bey übler Witterung.
Indessen habe ich einige angenehme Stunden mit ihm zugebracht und wünsche, daß sie ihm nicht ganz ohne Nutzen mögen gewesen seyn.
Unsere liebe regierende Herzogin läßt uns noch immer auf ihre Entbindung warten und diese Hoffnung, die sich immer zeigt und entfernt, läßt bey uns jetzt fast keinen andern Gedancken Raum. Ich empfehle [244] mich Euer Excellenz auf das angelegentlichste und bitte die freundschaftliche Gesinnungen zu erhalten.
Euer Excellenz
ganz gehorsamstem Diener
Goethe.