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An Carl Friedrich Zelter

Weimar den 14. März 1811.

Der Stier ist ausgepackt und steht vor unsern Augen da. Ich will nur sehen, ein paar Worte auf die Post zu bringen um seine Ankunft zu melden: sie interessirte mich nun um so mehr als ich einen ähnlichen besitze und zuletzt denn doch durch Vergleichung unser Urtheil am besten geschärft wird. Von dem angekommenen kann ich nur eilig so viel sagen, daß es ein Tragelaph ist von altem und neuem. Schwer würde es fallen, ohne ein entschiedenes Gegenstück wie ich schon besitze, diese beyden Naturen zu sondern, wie ich es nun im Augenblick thun kann. Zu einer umständlichen Recension sollen die W. K. F. zusammenberufen werden. Denken Sie Herrn Friedländer auf [61] das allerverbindlichste. Es freut mich sehr in seinem Sohn einen Mann zu finden, der mit mir einer gewissen Liebhaberey, wenigstens, von einer Seite zusammentrifft. Ob er gleich so wohl versehen ist, so müßte ich mich irren, wenn ich ihm nicht im Tausch auf diesen Vierfuß einiges erfreuliche anbieten könnte. Leben sie recht wohl! Nächstens mehr, mein Kunst- und Leidensbruder! Das Rechte will die ganze Welt, aber mit Pfuschen soll es erreicht werden.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1811. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-87A0-5