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An Carl Ludwig von Knebel

Wenn unser Freund seine Noten an's englische Ministerium nicht reinlicher verfaßt als den beykommenden Brief, so weiß ich nicht, was die Herren denken sollen. Hohler, leerer, absurder und pracheriger ist mir nie etwas vorgekommen und doch zieht der Kerl immerfort seine ewige Knicker-Silhouette, die immer morgerer wird, je vornehmer er thut.

In kurzer Zeit denk ich wieder bey euch zu seyn. Möge dem kleinen Menschenkind das getrocknete Obst wohl bekommen, es ist auch nicht eine Gerningische Mirabelle dabey.

Meine Zustände diese letzten Tage waren nicht die besten. Eine Parallelgeschichte zu deinem Thee hat[76] mich auf eine Weile unbrauchbar gemacht. Ich würge mich indessen durch und bringe Tag vor Tag, ja Stunde vor Stunde, nur das Nothwendigste zur Seite. Man weiß gar nicht, wie viel man trägt und wie viel man sich dazu noch auflädt.

Nun lebe zum schönsten wohl und grüße die Deinigen.

Weimar den 7. März 1818.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-87E7-7