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An Johann Friedrich Cotta
Die ersten neun Bogen des Cellini sind angekommen, Druck und Einrichtung gefällt mir recht wohl, nur finden sich leider recht böse Druckfehler, wovon ich folgende anführe.
Andere Kleinigkeiten nicht zu gedenken. Die letzten Bogen habe ich noch nicht durchgesehen und fürchte mich beynahe davor.
Führen Sie doch, werthester Herr Cotta, Ihren Correctoren die Sorgfalt zu Gemüthe, mit der ein Schriftsteller, der etwas auf seine Sachen hält, ein Manuscript durchgeht, um die Darstellung des Sinnes ins bessere und klarere zu bringen. Welche abscheuliche Empfindung ist es nun, wenn man sieht daß der Leser, durch solchen Widersinn, gerade um den Genuß solcher Stellen gebracht wird, bey deren Bearbeitung man sich vielleicht lange verweilt hat.
Ein Exemplar Delphine ist auch angekommen, wofür ich der Verfasserinn vielen Dank schuldig bin.
Der ich recht wohl zu leben wünsche.
Weimar am 7. Febr. 1803.
G. [182]