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An Charlotte von Schiller

Vielmals Dank sey Ihnen gesagt daß Sie mich zum Schluß der Woche nicht einer Nachricht haben [115] wollen mangeln lassen, ob ich gleich wünschte von Schillers Gesundheit das bessere zu hören.

Vor die Homerische Welt ist gleichfalls ein Vorhang gezogen und die nordischen Gestalten, Faust und Compagnie, haben sich eingeschlichen. Das wenige was ich an dieser Arbeit gegenwärtig thun kann fördert immer mehr als man denkt, indem der kleinste Theil, der zur Masse hinzugefügt wird, die Stimmung zum folgenden sehr bedeutend vermehrt.

Ich hoffe mich an Ifflands Erscheinung für die Zeit die ich ihr aufopfern muß, reichlich zu entschädigen. Thourets Gegenwart kostet mich allenfalls vierzehn Tage; auf alle Fälle hoffe ich im halben Mai wieder bey Ihnen zu seyn und dann eine längere Zeit in Ihrer Nähe zu genießen. Ist es möglich so versäumen Sie mit Schillern Ifflands Spiel nicht, es macht in unserm engen Verhältniß immer wieder Epoche.

Hierbey folgt ein Briefchen von August an Carl und ein Brunnen. Man muß das Gefäß ganz voll Wasser schütten, und alsdann zu plumpen anfangen, wo durch alsdann eine inverse Danaidenarbeit entsteht, auch hat er noch ein Püppchen beylegt.

Leben Sie recht wohl und grüßen Schillern aufs beste.

Weimar am 14. April 1798.

G. [116]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Charlotte von Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-88D3-B