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An Friedrich Siegmund Voigt

Ew. Wohlgeboren

möchte vor allen Dingen wegen der vermißten Pflanze beruhigen; ein solcher Fall ist auch mir nicht fremd geblieben; gerade der Vorzug, den man einem einzelnen Stück aus der Sammlung giebt, bringt die Gefahr, das bey Seite gelegte zu vermissen. Wir wollen abwarten, uns beruhigen und allenfalls trösten. Serenissimo sagen wir nichts davon; Höchstdieselben könnten doch nur, nach gewohnter gnädiger Weise, darüber hingehen. Die saxifraga flagellaris hat sich weder im Curtis, Jacquin, noch Trattinick gefunden; der Name paßte sehr gut zu der Gestalt.

Die botanische Zeitung habe dem Buchbinder übergeben, daß er sie einstweilen planire und falze; sie scheint noch nicht complett zu seyn. Ich wünschte [144] sie Serenissimo bequem vorzulegen, und selbst mit Bequemlichkeit sie durchzugehn.

Anbey folgen auch die übrigen nördlichen Pflanzen, deren Bekanntschaft doch immer interessant ist, da sich, nach Ihrer schönen Bemerkung, daraus ein bedeutender Schluß ziehen läßt.

Möge Ihnen alles wohl gelingen.

ergebenst

Weimar den 27. Februar 1821.

J. W. v. Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Friedrich Siegmund Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-88FA-8