[14] 5/1148a.

An Wilhelm Christoph von Diede

Ew. Excellenz sind so gütig die vorgeschlagene Inschrift zu billigen, erlauben Sie, daß ich über den letzten Zweifel auch noch meine Gedanken eröfne.

Mir hatte der Name, da ich ihn in die Inschrift setzte, nichts auffallendes oder anstößiges. Man kennt unter demselbigen den Stifter, und er wird ihm gewöhnlich vom Publico und von Freunden beigelegt. Er ist an sich wohlklingend und macht mit dem vorhergehenden Vornhamen eine propotionierliche Zeile.

Der Zusatz: zum Fürstenstein ist bei einer so kurzen Inschrift, wie Ew. Exzellenz selbst bemerken, zu lang. Die Abbreviatur: z.F. läßt für einen Dritten ein Räzel, und leitet das Nachdenken an einen unrechten Ort.

Den Geschlechtsnamen Sophien unterzusezen, wollt' ich auch nicht raten, weil, wenn er unten steht, er die beiden Vornamen besser zusammenbindet. Deswegen komme ich, aus schon oben angeführten Ursachen zu dem ersten wieder zurück. Es sind noch [14] einige kleine Nuancen in der Sache, die aber, auseinander zu sondern, schriftlich zu weitläufig werden würden. Ich will darüber mit Herrn Seckendorf sprechen, der als denn, wenn er das Glück hat Ihnen aufzuwarten ausführlich sein kann. Mir wird es schwerlich so wohl werden von der freundlichen Einladung zu geniesen. Die Tage, die ich vor mir sehe, scheinen mir wenig Ruhe und Erholung zu versprechen. Behalten Sie mir bei Sich und der Frau Gemalin die gütigen Gesinnungen bis auf Zeiten, die für mich vorteilhafter sind.

Und verzeihen mir, daß ich diesen Brief nicht eigenhändig geschrieben. Um öffters mit dem was mir obliegt, bey ungleichen Zuständen des Geistes und Körpers fertig zu werden, muß ich zum diktieren meine Zuflucht nehmen.

Ew. Excellenz

ganz gehorsamer

Weimar den 6. März 81.

Goethe. [15]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1781. An Wilhelm Christoph von Diede. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8900-0