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An Samuel Thomas von Sömmerring

Für die überschickten Präparate sage ich vielen Dank, es ist eine merkwürdige Entdeckung und paßt an verschiedene Ideen an, die ich im Stillen hege.

[141] Auch die Anzeige der verschiedenen Schriften war mir sehr angenehm, ich bitte ferner zu notiren was Ihnen vorkommt. Darwin hat schöne Bemerkungen, doch geht er in den Fesseln der Theorie gar ängstlich einher; sobald ich diese und verwandte Phänomene nach meiner Art rangirt habe, sollen sie Ihnen aufwarten. Wie sehr habe ich Sie bedauert, daß nun schon wieder Unruhe von Außen drohte, da Sie von innen noch mit mancher verdrießlichen Situation umgeben sein müssen. So hat der arme Forster denn doch auch seine Irrthümer mit dem Leben büßen müssen! wenn er schon einem gewaltsamen Tode entging! Ich habe ihn herzlich bedauert. Ihre Kriegserklärung gegen Loder macht, wie Sie denken können, bei uns großes Aufsehen. Ich treibe ein ächtes Quodlibet von Fleiß. Leben Sie recht wohl und schweigen nicht zu lange.

Weimar den 17. Febr. 1794.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1794. An Samuel Thomas von Sömmerring. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-890A-B