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An Henriette von Wolfskeel

[Concept.]

Wie sehr wünschte ich daß Sie morgen Freytag den 24. den guten Gedanken ausführten und mich mit Freund oder Freundin zu Roß oder zu Wagen unter meinem alten Schieferdach besuchten. Sie sollten in einer Gesellschaft speisen die Sie wohl kaum beysammen gesehen haben und die wenn sie sich gleich [217] ein wenig zur Carricatur neigt doch wie ich hoffe nicht ins Abgeschmackte fallen soll.

Wie angenehm wird mirs seyn Sie gesund und vergnügt im freyen und halbgrünen zu sehen und mich völlig von dem Schrecken zu erholen der mich noch immer ergreift wenn ich mich des Augenblicks erinnere in welchem ich kaum genesen Sie fröhlich zu begrüßen hoffte und Sie selbst gefährlich krank antraf.

Die verschiedenen Wahrzeichen von Oberroßla, die schöne Quelle, die neue Parkanlage und die Gänschen die durchs Gitter fressen, werden Ihnen nicht geringe Unterhaltung gewähren. Leben Sie wohl und erfreuen mich durch Überbringern mit dem berühmten zweylettrigen Wort, das so erfreulich aus einem schönen Munde klingt und empfehlen Sie mich, wenn Sie Urlaub nehmen, unserer verehrten Fürstin zu Gnaden.

Oberroßla am 23. Apr. 1801.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1801. An Henriette von Wolfskeel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-891F-E