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An Friedrich Jacob Soret

Hierbey, theuerster Herr und Freund, das Dieterichische Opus, wovon neulich die Rede war. Auch Herrn Beudants Mineralogie, welche mich in dieses Fach nie würde eingeleden haben, mich auch jetzt, wenn ich's näher betrachte, aus diesem Paradiese herauszujagen drohte.

Indem ich den 1. Theil von Notre Dame de Paris dankbar zurücksende, wage ich nicht den zweyten zu erbitten; warum sollte ein Mensch, der sich bis in's hohe Alter einen natürlichen Sinn zu erhalten suchte, sich mit solchen Abominationen abgeben.

Den heiteren Aufsatz, worin Herr Töpffer so artig um die Frage spielt, was für Künstler und Kunst, für Kunst und Künstler gethan werden könnte und sollte, hab ich mit Vergnügen gelesen; man erkennt auch hier den geistreichen Mann.

Homer und seine Überzeugung liegen mir so fern, daß ich meinen Blick dahin nicht richten darf.

Die treusten Wünsche und besten Empfehlungen.

unwandelbar

Weimar den 19. Juni 1831.

J. W. v. Goethe. [248]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1831. An Friedrich Jacob Soret. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8936-7