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An von Schmidt
Ew. Hochwohlgeb.
die Ankunft des mir gesendeten ehernen Basreliefs früher dankbar anzuzeigen bin ich durch mancherley Umstände verhindert worden. Jetzt da ich meine Briefschulden sichte, so fällt mir diese am schwersten auf.
Über gedachtes halberhobenes Werk getraue mir Folgendes mitzutheilen. Abgüsse in Gyps sind mir schon bekannt. Das Werk ist von Künstler geschätzt, und man traf es früher mehr als gegenwärtig in ihren Arbeitszimmern. Composition und Behandlung deuten auf die Zeiten von Bernini und Algardi, und man dürfte es letzterem Künstler vielleicht zuschreiben. Wenn das Exemplar, das sich in Ihrer Nähe befindet, so große und einnehmende Vorzüge hat, so möchte es wohl ein Originalguß aus der Zeit selbst seyn, den [24] der Künstler mit dem Grabstichel und sonst sorgfältig ausgearbeitet, weshalb es denn als ein achtenswerthes Kunstwerk angesehen werden müßte. Ich besitze selbst verschiedene Arbeiten dieser Art die mir sehr werth sind.
Die Aufmerksamkeit Ew. Hochwohlgeb. mich mit diesem Gegenstand bekannt zu machen und meine Gedanken darüber zu vernehmen, ist mir doppelt werth, da ich die hohe Achtung, welche Ihro Königliche Hoheit der Großherzog für Dieselben hegen, aus dieses vortrefflichen Fürsten eignem Munde vernommen. Haben Sie die Gefälligkeit meiner fernerhin zu gedenken und wenn irgend etwas von neuentdeckten Alterthümern oder Naturmerkwürdigkeiten bekannt wird, mir davon gefällige Mittheilung zu geben. Vielleicht haben wir auf der Rückreise das Glück uns der Gegenwart Ihres hoffnungsvollen Prinzen und der Ihrigen zu erfreuen.
Jena d. 25. May 1816.