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An Carl Ludwig von Knebel

Die schweren richtigen Eisenmodelle so wie die leichten und trefflichen Käse sind beyde glücklich angekommen, ich danke dir schönstens für deine Sorgfalt. Kannst du uns manchmal mit solchen Käsen versehen so erzeigst du mir einen sehr großen Gefallen.

Ich lege dir das vergeßne Blatt bey und kann mir eine gute Aufnahme versprechen.

Ich denke vielleicht ehestens ein Gedicht über die magnetischen Kräfte, auf eben die Weise, aufzustellen. Man muß einzeln versuchen was im Ganzen unmöglich werden möchte. Nächstens erhältst du noch ein paar Gedichte von der lustigen Art.

Mein Contingent zum Musenalmanach wird dies Jahr wieder stark. Übrigens weiß ich kaum wo mir der Kopf steht und bin leide diesmal, durch allerley Umstände, wie ein Blatt zwischen Jena und Weimar hin und her geworfen worden.

Ein zur Decoration des Schlosses berufner, geschickter Stuttgardter Künstler, Professor Thouret, hat auch eine Zeichnung zur Decoration des Theatersaals gemacht, die wir in der Geschwindigkeit auszuführen gedenken. Wie glücklich würde ich mich finden und was wollte ich vor mich bringen wenn ich ein Vierteljahr mit dir in der Abgeschiedenheit leben könnte.

[213] Es soll mich freuen die Wirkungen deines Fleißes gelegentlich zu sehen.

Was dein häusliches betrifft so wünsche ich dir das beste. Was wir nicht meistern können in der Stille abzuwarten und sich ums Publikum so wenig als möglich zu bekümmern, ist was ich am probatesten gefunden habe.

Wolltest du das Eisen in Günthersfeld bezahlen, so könnten wir für diesmal gegen einander aufheben ohne einander wechselseitig viel schuldig zu bleiben.

Lebe recht wohl und behalte mich lieb, laß mich ja von Zeit zu Zeit etwas von dir hören.

Weimar am 16. Juli 1798.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-894F-F