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An Johann Friedrich Heinrich Schlosser
Weimar den 4. Januar. 1814.
Beykommendes war, zu sehr unruhiger Zeit, gesiegelt, als ein Blick auf den Schluß Ihres Blattes mir den Namen einer sehr werthen Freundin vergegenwärtigte, und nun muß ich eine sehr wunderliche Geschichte erzählen. Das prächtige Werk, welches uns der Erzherzogin Christine Grabmal, in Kupfern und Gedichten so würdig darstellt, fand ich am Herbst nach Hause zurückkehrend; nachdem ich mich daran ergetzt übergab ich es den Freunden, und so machte es die Runde, bis es jetzt erst in meine Hände zurückkommt, und nun entdecke ich erst zwischen den vorderen Blättern das beygefügte liebe Schreiben. Dergleichen Übereilungen und Unvorsichtigkeiten begegnen mir mehrere, von denen ich mich zu reinigen glaube wenn ich sie aufrichtig bekenne. Lassen Sie aus Ihrem Munde diese Entschuldigung und einen vorläuftigen Dank recht wirksam seyn.
G. [87]