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An Friedrich Schiller

Ich kann Ihnen nur so viel sagen daß ich mich freue wieder einen Brief von Ihrer Hand zu sehen. [123] Möchte sich Ihre Gesundheit doch immer zunehmend bessern.

Iffland hat seinen Essigmann fürtrefflich gespielt. Naturell, Studium, Überlegung, alte gewohnte Übung dieser Rolle, Mäßigkeit, Mannigfaltigkeit, Lieblichkeit und Kraft war an ihm zu bewundern. Das Stück ging im ganzen nicht fließend genug weil unsere Schauspieler es erst vor kurzem gelernt hatten und nicht einmal so gut spielten als sie fähig gewesen wären, daher ihm selbst manches verloren ging und er statt eines freyen Spiels hie und da Contenance brauchte wobey er sich aber selbst meisterlich zeigte.

Heute ist der Hausvater, was den Freytag gespielt wird wissen wir noch nicht.

Es ist wirklich der Pygmalion von Benda der noch gegeben wird, ich bin äußerst neugierig darauf. Das Stück kenn' ich und habe es mehrmals gesehen, es ist en sehr sonderbares Unternehmen, indessen ist doch Iffland viel zu klug als daß er etwas wählen sollte wo er nicht eines gewissen Effectes sicher wäre. Sie haben nächstens wieder Nachricht von mir.

Weimar am 25. Apr. 1798.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-89B8-1