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An Charlotte von Stein

[Gotha, 14. November.]

Ich habe dir geschrieben Beste daß ich Dienstag Abends bey dir seyn würde, ich muß noch diesen Tag bleiben, man verlangt es zu eifrig. Ich habe Conradin noch nicht bey Tage gesehen, der Herzog hat einige phisikalische Instrumente ausstellen lassen und so weiter.

Damit du nicht vergeblich wartest schicke ich dir diesen Boten. Denn eine Sorge um dich, ein Verlangen nach dir verlässt mich nicht einen Augenblick. Nur wünsche ich daß du es recht fühlen mögest. Ich hänge an dir mit allen Fasern meines Wesens und freue mich ieden Tages des nächsten Winters wenn du mir nur wohl bleibst.

Wie mancherley interessantes habe ich dir von meiner kleinen Wandrung zu erzählen.

Wenn du nur Conradin und die übrigen Sachen des Herzogs sehen könntest. Du gute, liebe, einzige! Mein Herz hängt mit der innigsten Leidenschafft an dir. Ich bin dir ganz verwandt und verbunden.

Mittwoch Abends bin ich gewiß bey dir. Wie freu ich mich auf den Empfang. Daß ich doch nichts von dir vernehmen kann! Adieu.

Montag Nachts. halb 1.

G. [124]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1785. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-89EB-2