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An Johann Jacob von Willemer

Es möchte scheinen, als wollte man Wasser in den Mayn oder Eulen nach Athen tragen, wenn man sich erdreustete, mitten in die Frankfurter Messe, wo alle Waren der ganzen Welt zusammen fließen, eine besondere und einzige Gabe zu senden; indessen hat sich doch eine west-östliche Fabrik aufgethan, welche wagt, hiebey eine Probearbeit geneigter Aufnahme zu empfehlen, in Hoffnung dadurch zarten wohlwollenden Freunden näher bekannt zu werden. Man bittet bey Eröffnung des Päckchens vorsichtig zu verfahren und den Inhalt so wenig als möglich zu erschüttern,[177] welches auch dem Reisenden, der solches mit nimmt, bestens empfohlen worden.

Zugleich vermelde, daß in diesen Tagen das geschickte und interessante musicalische Paar hier angekommen und, da ich auszugehen verhindert war, bey mir im Hause ein Früh-Concert gegeben, mich und meine Freunde höchlich ergetzend und belustigend. Sie hatten sodann das hier seltene Glück, in einem vollgedrängten Concert Kunst und Fertigkeit hören zu lassen und allgemeinen Beyfall einzuerndten.

liebevoll treu verbunden

Weimar den 2. April 1821.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Johann Jacob von Willemer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-89FC-B